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Hoher Besuch in der TAFEL Alzey: v.l.n.r. Dekanin Susanne Schmuck-Schätzel, Sozialamtsleiterin Andrea Maurer, Landrat Heiko Sippel, TAFEL-Leiterin Bianca Schneeweiß, Günter Weyerhäuser und Gabriele Gerlach.

Landrat Sippel in der Tafel

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Angesichts der Herausforderungen durch die große Zunahme der Tafelkunden machten sich Landrat Heiko Sippel und die Leiterin der Sozialabteilung des Landkreises, Andrea Maurer, jüngst bei einem Informationsbesuch direkt in den Räumen der Tafel Alzey ein eigenes Bild. Die Leiterin Bianca Schneeweiß berichtet von einem Anstieg auf inzwischen über 1.000 Personen, die bis zu siebenmal im Monat Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs erhalten können. „Dies will bewältigt werden!“, sagt sie. Die Zunahme resultiert vor allem durch die aktuelle Fluchtbewegung aus der Ukraine. Ganze Familienverbände mit 8 – 10 Mitgliedern haben sich neu angemeldet, darunter auch viele Familien und Frauen mit kleinen Kindern. Zunächst sahen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der enormen Zunahme überfordert, berichtet Schneeweiß. „Durch Optimierung von Abläufen und der Gewinnung weiterer Lieferanten konnten wir jedoch die Menge der gespendeten Lebensmittel vergrößern,“ sagt die Leiterin der Tafel Alzey Schneeweiß. Auch die Hilfsbereitschaft von Einzelpersonen mit Sach- und Geldspenden habe geholfen, die gestiegenen Energiepreise ein wenig aufzufangen. „Aktuell gibt es keine Engpässe, aber es ist eine enorme Anstrengung für die ehrenamtlichen Mitarbeitenden.“

Die Zweite Vorsitzende der Tafel Alzey, Susanne Schmuck-Schätzel ging im Gespräch auch auf die Rahmenbedingungen der Tafel-Arbeit ein. So mache der Zustand der Bausubstanz Sorgen. Zwar konnten die Räume in der Friedrichstraße im Januar einen neuen Anstrich durch hilfreiche Hände der Malerinnung bekommen, doch nach 15 Jahren intensiver Nutzung sei das an sich schon alte Gebäude mittlerweile „in die Jahre“ gekommen. Die Lage am Rande der Innenstadt mit dem dezenten Innenhof sei optimal. Allerdings behinderten Treppen und fehlende Lagerräume die anstrengende Arbeit der Ehrenamtlichen. Mittelfristig müsse hier eine Lösung gefunden werden.

Gesprächsthema war auch, dass etliche vor allem erfahrene und verdiente ältere Freiwillige in der Corona-Pandemie ihrer Mitarbeit beendet haben. Die Suche nach neuen Freiwilligen sei eine ständige Aufgabe, sagte Vorstandsmitglied Hans-Georg Orthlauf-Blooß. Sozialamtsleiterin Andrea Maurer schlug vor, eventuell auch Praktikastellen den Schulen, dem Jobcenter oder anderen Einrichtungen anzubieten. In der Tafel wäre ein sinnvolles soziales Engagement möglich und Menschen könnten ihre Fähigkeiten ausprobieren. „Da hätten beide etwas davon!“

Landrat Heiko Sippel lobte das Engagement der zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der TAFEL, die sichtliche Teamarbeit und fruchtbare Vernetzung. Er sagte auch weiterhin die Unterstützung der Tafel Alzey zu und versprach auch die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten für die Tafel mit voranzubringen.